Einleitung: Outing
1. Teil: Wer schreibt was?
2. Teil: Warum haben wir Glück, wenn wir das lesen oder hören?
3. Teil: Jesus Christus gestern, heute und morgen
Schluss: Outing – ich bin Christ und das ist gut so…
Einleitung
Es ist ja schon eine Weile „in“ sich zu outen. Politiker, Ex-Fussballspieler, Schauspieler und andere Menschen, die sich gerne interessant machen und im öffentlichen Fokus stehen, finden es schick, Dinge über sich zu offenbaren, die eigentlich zu intim sind um sie einer breiten Öffentlichkeit zuzumuten.
Heute haben wir es mit einem besonderen „Outing“ zu tun. Es geht um unser gegenwärtiges und zukünftiges „Schicksal“. Wir hören darüber in unserem relativ kleinen Rahmen. Es geschieht ohne viel Aufhebens und Medienrummel. Allerdings mit der Hoffnung, dass es unsere Herzen und unseren Glauben stärkt und so vielleicht Auswirkungen über diesen Raum hinaus haben wird.
Unser Predigttext heute steht in der Offenbarung. Diesmal gleich die ersten acht Verse dieses besonderen Buches der Bibel. Hier „outet“ sich Johannes als Werkzeug des lebendigen und wiederkommenden Christus. Er ist der Überbringer einer besonderen Botschaft. Einer Botschaft, die heute so brandaktuell ist, wie zu der Zeit, als Johannes sie weitergegeben hat!
Hören wir mal, was er schreibt:
„1 In diesem Buch enthüllt Jesus Christus, was ihm von Gott über die Zukunft gezeigt worden ist. Gott hatte ihm den Auftrag gegeben, seine Diener wissen zu lassen, was kommen muss und schon bald geschehen wird. Deshalb sandte Jesus seinen Engel zu seinem Diener Johannes mit der Anweisung, ihn die zukünftigen Dinge sehen zu lassen.
2 Johannes nun berichtet alles so, wie es ihm gezeigt wurde und wie er es als Botschaft Gottes von Jesus Christus empfangen hat.
3 Glücklich, wer aus diesem Buch vorliest, und glücklich, wer diese prophetische Botschaft hört und sich danach richtet! Denn was hier angekündigt ist, wird sich bald erfüllen.
4 Johannes an die sieben Gemeinden in ´der Provinz` Asien: Gnade und Frieden ´wünsche ich` euch von dem, der ist, der war und der kommt, von den sieben Geistern vor seinem Thron
5 und von Jesus Christus, dem vertrauenswürdigen Zeugen ´für die Wahrheit`, der als Erster von den Toten auferstanden ist und jetzt über alle Könige der Erde regiert. Ihm, der uns liebt und uns durch sein Blut von unseren Sünden erlöst hat,
6 ihm, der uns zu Mitherrschern in seinem Reich und zu Priestern für seinen Gott und Vater gemacht hat, ihm gebührt die Ehre und die Macht für immer und ewig. Amen.
7 Und er wird wiederkommen! Auf den Wolken wird er kommen, und alle werden ihn sehen, auch die, die ihn durchbohrt haben. Sein Anblick wird alle Völker der Erde in Schrecken und Trauer versetzen. Ja, amen, ´so wird es sein`.
8 »Ich bin das A und das O, ´der Ursprung und das Ziel aller Dinge`«, sagt Gott, der Herr, der ist, der war und der kommt, der allmächtige Herrscher.“
Offenbarung 1, 1-8 (Neue Genfer Übersetzung)
1. Teil: Wer schreibt was?
In diesem Text offenbart der allmächtige Herr etwas über sich selbst und über Ereignisse die z.T. bereits geschehen sind. Über Tatsachen, die schon jetzt gelten und über noch ausstehende Ereignisse, die aber bald geschehen sollen.
Das Thema heute heißt: „Glücklich, wer diese Botschaft hört oder liest und sich danach richtet!“
Gewöhnlich haben Botschaften einen Absender, einen Autor. Da will jemand was mehr oder weniger Wichtiges loswerden. Und es ist wichtig sich den Absender anzuschauen, weil man dann meist schon daraus schließen kann, welche Priorität man der Botschaft geben sollte. Wenn z.B. der Chef eine Mail schreibt, dann tue ich gut daran gleich mal zu schauen, was der von mir will. Wenn aber eine Werbesendung im Briefkasten landet, kann die warten oder gleich in den Müll. Ein Liebesbrief wird sofort meine ganze Aufmerksamkeit haben und ich werde ihn lesen, bevor ich etwas andres tue.
Nun möchte ich euch den Absender dieser Nachricht vorstellen:
Auf den ersten Blick denkt man, der Absender sei Johannes. Johannes, der vermutlich während der Regierungszeit von Kaiser Domitian (90-95 n. Chr.) wegen seiner Glaubensüberzeugungen auf die Insel Patmos verbannt wurde. In vielen Bibeln wird das Buch ja auch die Offenbarung des Johannes genannt. Richtig sollte es allerdings die „Offenbarung Jesu Christi durch Johannes“ heißen, wie ich es in einer Bibel gefunden habe.
Denn der eigentliche Absender ist der erhöhte Christus selbst! Johannes ist lediglich Werkzeug in Seiner Hand. Und da ist nicht das Werkzeug wichtig, sondern der, der dieses Werkzeug benutzt….
Jesus Christus selbst hat eine Botschaft an seine Gemeinden! Eine Botschaft an uns hier in Ebingen! ER benutzt die Gefangenschaft des Apostels Johannes, um ihm diese Botschaften zur Ermutigung und Ermahnung der jungen christlichen Gemeinden damals und der in die Jahre gekommenen Gemeinden heute mitzuteilen.
Johannes stellt uns Jesus Christus vor Augen. Den, der uns zuverlässig Gottes Wahrheit bezeugt. Jesus ist als Erster von den Toten auferstanden (d.h. Er hat den Tod besiegt!) und ER herrscht über alle Könige, also über alle Herrscher dieser Erde.
Mal ehrlich, wenn man die Nachrichten sieht, hat man einen anderen Eindruck… Nichtsdestotrotz: IHM gehört alle Ehre, alle Macht für immer und ER will uns Anteil daran geben. ER ist das A und das O (Johannes benutzt hier die Buchstaben des griechischen Alphabetes Alpha und Omega für den Anfang und das Ende). ER ist der Erste und der Letzte und der Lebendige. So stellte ER sich dem Johannes vor.
Unsere Worte sind zu schwach, um die Größe und Allmacht Jesu richtig zu beschreiben. Wir können das mit unserem kleinen Verstand gar nicht wirklich ermessen, wie groß und herrlich ER ist.
Jesus beauftragt einen Engel dem Johannes alles zu zeigen, was geschieht und in Zukunft geschehen wird. Johannes soll es dann notieren und als Botschaft an die Gemeinden verschicken.
Das Buch der Offenbarung hat den Lesern zu allen Zeiten die Möglichkeit zu Spekulationen gegeben. Viele fromme Gelehrte haben durch das Studium der Offenbarung versucht herauszufinden, wann diese Ereignisse, die beschrieben werden, denn nun geschehen und wie sie der Reihe nach ablaufen sollen. Eine ganze Romanreihe ist vor einigen Jahren dazu erschienen – wirklich spannend zu lesen, aber wohl doch eher unter Science Fiction abzubuchen, denke ich.
Wenn man nichts andres zu tun hat, kann man sich trefflich darüber streiten, ob die Entrückung der Gläubigen vor oder nach der großen Trübsal kommt. Man kann auch darüber philosophieren, wie weit wir in der Endzeit fortgeschritten sind und wer die besseren und größeren Erkenntnisse über diese letzten Dinge hat.
Doch - Vorsicht, da haben sich schon viele viel zu weit aus dem Fenster gelehnt! Ich finde, wir tun gut daran, die Worte Jesu ernst zu nehmen und uns im Alltag zu bewähren, als uns über ungelegte Eier Gedanken zu machen. Wir werden es schon mitbekommen, wie es tatsächlich kommt.
Wie meinte ein junger Theologiestudent im Predigtnachgespräch: „Wie das Leben nach dem Tod aussehen wird, können wir hier und heute nicht klären. Also sterben wir erst mal und reden dann weiter…“
Der Titel Offenbarung ist eine Übersetzung des griechischen Wortes Apokalypse. Dieses Wort ist heutzutage ja belegt durch Horrorszenarien in Endzeitfilmen aus der Hollywoodwerkstatt. Ursprünglich bedeutet Apokalypse aber Enthüllung von bisher Verborgenem. Der rote Faden dieser Enthüllung ist der: Widergöttliche Mächte kämpfen gegen Gott und seine Gemeinde und werden vorübergehend an Boden gewinnen (das sollten wir uns ins Bewusstsein rufen, wenn wir die gegenwärtigen Debatten z.B. um den Lehrplan in BW verfolgen). Das ist eine vorübergehende Sache. Wir sollten nicht zu viel Kraft in Nebenkriegsschauplätze investieren. Vorübergehend werden die widergöttlichen Mächte scheinbare Siege davon tragen. Der endgültige Sieger heißt Jesus Christus! Da beißt die Maus kein Faden ab. (Das ist unabänderlich).
Dass es sich um ein prophetisches Buch handelt, erkennt man u. a. daran, dass Johannes eindeutig Verfassername, Ort und Empfänger seiner Botschaft nennt. Damit steht er eindeutig in der Linie der alttestamentlichen Propheten. Deshalb mögen sich die Texte zwar zum Spekulieren oder Berechnen eignen, Johannes´ Intention war das jedenfalls nicht. Ein Ausleger schreibt: „Das Buch ist ein Muster urchristlicher konkreter Seelsorge.“ Die Gemeinden damals wurden verfolgt und litten und hatten Zuspruch und Ermutigung dringend nötig.
Es geht in der ganzen Offenbarung um eine Hauptperson, das wird gleich in diesen ersten Versen deutlich. Es geht um das Lamm Gottes auf dem Thron, um den erhöhten Christus!
Der Schlüsselvers ist der letzte Vers unseres Predigttextes: »Ich bin das A und das O, ´der Ursprung und das Ziel aller Dinge`«, sagt Gott, der Herr, der ist, der war und der kommt, der allmächtige Herrscher.“
Um Christus geht’s und was ER seinen Gemeinden mitzuteilen hat. Dann wollen wir seine Botschaft mal genauer unter die Lupe nehmen. Unser Thema leitet sich aus Vers 3 ab:
„3 Glücklich, wer aus diesem Buch vorliest, und glücklich, wer diese prophetische Botschaft hört und sich danach richtet! Denn was hier angekündigt ist, wird sich bald erfüllen.“
2. Teil: Warum haben wir Glück, wenn wir das lesen oder hören?
Einerseits kann man Johannes durch die Art wie er seine Botschaft einleitet in die Reihe der alttestamentlichen Propheten einreihen, wie bereits erwähnt. Spontan fiel mir auch das Gleichnis vom Hausbau ein, das Jesus in Lukas 6 erzählt:
47 Wisst ihr, wem der gleicht, der zu mir kommt, meine Worte hört und danach handelt? Ich will es euch sagen.
48 Er gleicht einem Mann, der ein Haus baut und dabei tief ausschachtet und das Fundament auf felsigen Grund legt. Wenn dann Hochwasser kommt und die Flutwellen gegen das Haus schlagen, können sie es nicht erschüttern, so gut ist es gebaut.
49 Wer aber meine Worte hört und nicht danach handelt, gleicht einem Mann, der ein Haus baut, ohne auszuschachten und ohne ein Fundament zu legen. Sobald die Flutwellen dagegen schlagen, stürzt es in sich zusammen und wird völlig zerstört.«
Lukas 6, 47ff
Außerdem ähnelt diese Botschaft auch den neutestamentlichen Briefen, die Paulus, Petrus, Johannes oder andere an die ersten christlichen Gemeinden geschrieben haben. Wenn er seinen „Brief“ z.B. so beginnt: „Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der kommt. Von Jesus Christus, welcher ist der treue Zeuge, der Erstgeborene von den Toten“…usw.
Und so wurde auch diese Botschaft von Johannes laut in den Gemeindeversammlungen vorgelesen. Deshalb werden die, die daraus vorlesen und die, die diese Botschaft hören und sich danach richten, glücklich gepriesen. Er unterstreicht damit die hohe Bedeutung und Wichtigkeit dieser Botschaft. Und er ist davon überzeugt, dass die für die Zukunft angekündigten Dinge, nämlich die Offenbarung Jesu als Herr aller Herren und König aller Könige, bald eintreten werden. Bald wird er in Herrlichkeit erscheinen und alle werden ihn sehen. Er wird in den Wolken kommen und es wird ein Wehklagen unter den Völkern geschehen.
An dieser Stelle möchte ich auf die Endzeitreden Jesu hinweisen:
„29 Unmittelbar nach jener Zeit der Not wird sich die Sonne verfinstern, und der Mond wird nicht mehr scheinen. Die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte des Himmels werden aus dem Gleichgewicht geraten.
30 Und dann wird das Zeichen des Menschensohnes am Himmel erscheinen, und alle Völker der Erde werden jammern und klagen; sie werden den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf den Wolken des Himmels kommen sehen.
31 Er wird seine Engel mit mächtigem Posaunenschall aussenden, und sie werden seine Auserwählten aus allen Himmelsrichtungen zusammenbringen, von einem Ende des Himmels bis zum andern.“
Matthäus 24, 29ff
Glücklich sind die, die die Botschaft lesen, hören und sich danach richten, weil sie erfahren, dass Jesus Christus nicht nur der Herrscher über alle Könige dieser Erde ist, sondern dass sie von Ihm geliebt sind. Dass Er sie von ihren Sünden erlöst hat durch sein Blut. Und dass Er sie zu Priestern gemacht hat vor Gott, seinem Vater! Diesem Christus gebührt alle Ehre und Gewalt für immer und ewig.
Das kennen wir alles, das ist uns geläufig, darüber können wir Lieder singen und ich kann euch das in der Predigt genauestens ausführen. Aber was bedeutet das, wenn wir diesen Saal verlassen und wieder in unseren Alltag gehen? Sind wir dann die Glücklichen, die eine besondere Botschaft gehört haben und sich danach richten?
Ich möchte uns an den verweisen, der den Unterschied bei uns machen will. Ich möchte euch den lieb machen, der alles dafür getan hat, damit wir das werden können, für was er uns geschaffen hat. Jesus Christus!
Ich möchte euch eindringlich sagen, dass die Zeit nahe ist! Ich möchte euch ins Bewusstsein rufen: Der Herr ist nahe! Jetzt, hier im Raum. In deinem Herz, wenn du ihm nachfolgst. Er wird sichtbar kommen in Herrlichkeit.
Das habt ihr schon 1000 Mal gehört?
Macht nichts! Kann man nicht oft genug hören! Kann man sich nicht oft genug bewusst werden. ER ist ja schon lange ausgeblieben! Das „Bald“ begleitet die Gemeinde durch die Zeiten, aber es bleibt dabei: Bald schon kann es sein, dass wir Gott als König sehn!
Wir leben in einer Zwischenzeit. Das Reich Gottes – Jesus Christus – ist schon jetzt da und doch noch nicht da. Nicht sichtbar jedenfalls! Mit dieser Spannung, die auch zu Zweifeln und Anfechtungen führen kann, müssen wir leben bis ER sie auflösen wird.
3. Teil: Jesus Christus gestern, heute und morgen – und ich?
Mein Konfirmationsspruch fasst unseren Predigttext kurz und bündig zusammen. Er steht in Hebräer 13,8 und lautet: „Jesus Christus gestern, heute und derselbe in Ewigkeit.“
Ich möchte unseren Text noch mal unter diesen drei Gesichtspunkten beleuchten:
Jesus Christus gestern
Er war der Ursprung aller Dinge.
Er verlässt die Herrlichkeit beim Vater und wird Mensch.
Er starb am Kreuz und vergoss sein Blut, weil er uns liebt.
Er hat uns mit dieser Tat erlöst von unseren Sünden und er hat uns zu Priestern in seinem Reich gemacht.
Damit sind wir bei dem
Jesus Christus heute
Wir sind geliebt!
Wir sind erlöst!
Wir sind gerettet!
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich stelle fest, dass ich manchmal vergesse, dass wir nicht nur für unsere eigenen egoistischen Zwecke erlöst wurden. Es ist prima, sich geliebt zu wissen. Das ist ungeheuer wichtig für unseren Selbstwert und die Fähigkeit, mit anderen zusammen zu leben.
Es ist befreiend, erlöst zu sein. Wenn wir um unsere Erlösung wissen, ist die Frage nach Leben und Tod gelöst. Dennoch sind wir nicht nur einfach erlöst um der Erlösung willen. Wir sind erlöst zu einem bestimmten Zweck. Nicht nur, um in der Ewigkeit bei Jesus anzukommen, das auch! Aber wir sind auch erlöst, um zu dienen. Um Priester in Gottes Reich zu sein. Was bedeutet das? Wir kennen uns alle nicht wirklich aus in diesem Metier, gell?
Das gleiche hat Gott übrigens seinem Volk Israel in 2. Mose 19,6 gesagt: „Ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein.“
Die Aufgabe der Priester ist es, als Anbeter vor Gott zu stehen und vor den Menschen als Zeuge. Genau das sollte auch die Gemeinde Jesu sein. Anbeter Gottes sein, vor Gott stehen und Zeuge vor den Menschen sein.
Das hat mich an unser Jahreslos für die Gemeinschaft erinnert. Der Vers aus Hebräer 4,16 ermahnt uns an das große Vorrecht, das wir haben, vor den Thron Gottes zu kommen. Deshalb ermutige ich uns als Süddeutsche Gemeinschaft Ebingen mit den Worten dieses Verses:
„Wir wollen voll Zuversicht vor den Thron unseres gnädigen Gottes treten, damit er uns sein Erbarmen schenkt und uns Gnade erfahren lässt und wir zur rechten Zeit die Hilfe bekommen, die wir brauchen.“ Hebräer 4, 16
Da brauchen wir uns nicht vornehm zurückzuhalten. Da dürfen wir uns von Herzen gern „outen“, als solche, die diesem Christus angehören. Noch bedeutet das nicht Knast und Verfolgung. Noch bedeutet das höchstens, nicht ganz ernst genommen zu werden, als ewig Gestrige tituliert zu werden – also verbal angegriffen oder belächelt zu werden.
Aber wir dürfen wissen: Der uns liebt, der uns erlöst, der hat uns zu diesen Priestern gemacht, d.h. der befähigt uns auch zu einem Leben an Seiner Hand. Er zeigt uns schon, was Er von uns möchte, wenn wir offen sind für sein Reden und bereit sind zu tun, was Er uns zeigt. Er lebt durch seinen Heiligen Geist in jedem von uns, der ihn liebt und der ihm nachfolgen will. Das ist der Christus heute – der Christus in uns. Der Christus, der uns an die Hand nimmt, der sein Reich baut – mit uns schwachen Menschen. Der sein Reich baut – unsichtbar zwar noch, aber doch real. Schon jetzt und noch nicht!
Adolf Pohl, ein Ausleger der Offenbarung, schreibt: „ Wie die Gemeinde vor Gott bleiben muss mit ihrem Gebet, so muss sie auch vor den Menschen bleiben mit ihrem Zeugnis, wenn sie Gemeinde bleiben will.“
Jesus Christus derselbe in Ewigkeit
„5b Ihm gebührt die Ehre und die Macht für immer und ewig. Amen.
7 Und er wird wiederkommen! Auf den Wolken wird er kommen, und alle werden ihn sehen, auch die, die ihn durchbohrt haben. Sein Anblick wird alle Völker der Erde in Schrecken und Trauer versetzen. Ja, amen, ´so wird es sein`.
8 »Ich bin das A und das O, ´der Ursprung und das Ziel aller Dinge`«, sagt Gott, der Herr, der ist, der war und der kommt, der allmächtige Herrscher.“
Offenbarung 1, 5ff
Manchmal sagt es jemand anderes zu mir, manchmal geht es mir auch so, dass man sich vor dem fürchtet, was noch auf uns zukommen könnte. Wenn man mitbekommt, was so alles auf der Welt geschieht, wie sich Dinge ändern. Wie scheinbar alles, was mal richtig zu sein schien, auf einmal infrage gestellt wird. Wenn nicht mehr normal ist, was man für normal hält.
Liebe Geschwister! Das alles muss uns aber weder ängstigen noch wundern! Wir haben einen Herrn, der nicht nur die Kontrolle behält, obwohl es für uns manchmal so gar nicht danach aussieht. Noch viel besser: Wir haben einen Herrn, der sichtbar wiederkommen und dann klarstellen wird, wer der allmächtige Herrscher ist und wer der Ursprung und das Ziel aller Dinge.
Jesus Christus ist das Alpha und das Omega – der Ursprung und das Ziel aller Dinge. Er ist Gott der Herr, der ist, der war und der kommt. Er ist der allmächtige Herrscher!
Das wird alle Völker der Erde in Schrecken und Trauer versetzen. Alle werden Ihn sehen, auch die, die ihn ans Kreuz genagelt haben.
Das ist es, was noch auf uns zukommt! Dahin steuert unsere Welt. Alles, was uns jetzt erschreckt, traurig macht, ärgert, Angst macht und nicht zu begreifen ist. Das kann man mit den Wehen vor der Geburt vergleichen. (Hat Jesus in den Endzeitenreden auch gemacht). Die tun weh und machen auch ein bisschen Angst, weil man nicht so recht weiß, was da noch kommt bis zum glücklichen Ende und weil man nicht weiß, wie lange das noch dauert und wann das endlich aufhört. Wenn´s dann aber vorbei ist und man das Baby im Arm hält, sind die Schmerzen vergessen. Dann ist nur noch das neue Leben wichtig.
So wird es sein, wenn Jesus wiederkommt oder wenn wir sterben, bevor er wiederkommt: Dann sind die Schmerzen weg, die Ängste vorbei, die Unsicherheiten vergessen. Dann ist nur noch ER wichtig!
Schluss: Outing – ich bin Christ! Und dazu stehe ich!
Zum Schluss möchte ich euch alle und mich selbst ermutigen: „Outet“ euch! „Outet“ euch als die, die zu diesem Jesus Christus gehören! Als die, die dem Gott glauben, von dem die Bibel spricht. Als solche, die vertrauen, dass ER sie liebt, dass Er sie erlöst hat und dass Er sie berufen hat, ihn anzubeten und den Menschen zu bezeugen, dass Er lebt.
Als ich vor kurzem den Faschingsumzug bis in unser Wohnzimmer hörte, dachte ich bei mir: Die Umzügler werden gehört und gesehen. Die sind nicht leise, die verstecken sich nicht. Die haben auch keine Hemmungen, sich zum Narren zu machen…im wahrsten Sinne des Wortes...und es ist ganz selbstverständlich, dass die Straßen gesperrt werden und die Anwohner und viele darüber hinaus zwangsbeglückt werden.
Wenn Christen sich „outen“ und unpopuläre Meinungen vertreten, müssen sie mit Widerstand, auch mit heftigen verbalen Angriffen rechnen. Für mich sind solche Reaktionen untrügliche Zeichen für die Existenz Gottes. Jesus hat uns nicht im Unklaren gelassen über den Widerstand, den es gibt, wenn man sich zu ihm bekennt.
Es hat mich schon immer gewundert, dass z.B. atheistische Länder Christen verfolgt haben. Wenn es doch keinen Gott gibt, wie sie glauben, dann hätten sie die paar „Spinner“ doch machen lassen können… Wenn Jesus nur Einbildung wäre, müssten die Mächtigen doch nicht solche Angst davor haben, wenn sein Name verkündigt wird.
Bekennt euch zum lebendigen und wiederkommenden Christus, wo es möglich und nötig ist, wo es sich ergibt, wo ihr gefragt werdet. Macht euch bewusst, dass alle Herren dieser Welt einmal gehen müssen. Auch die, die sich selbst zu Herren machen. Aber wir haben einen Herrn der wiederkommt, wie Herr Heinemann es so schön formuliert hat.
Oder wie mein Mann sagen würde: „Wir leben in der Schnittmenge zwischen der Macht Gottes und der Verborgenheit Gottes.“ Wir leben in der Spannung, dass das Reich Gottes „schon jetzt existent“ aber „noch nicht“ sichtbar ist. Dies gilt es auszuhalten.
Lasst uns ganz neu vor Gott stehen! Ihn anbeten! Ihm die Ehre geben, die allein ihm gebührt und von Ihm alles erwarten, in der Zeit und für die Ewigkeit. Und lasst uns neu bereit sein, uns zu „outen“, dass wir zu diesem lebendigen und doch unsichtbaren Herrn gehören und bekennen: Ich bin Christ und dazu stehe ich!
Dazu befähigt uns der lebendige Christus, der war und ist und der kommt, der allmächtige Herrscher!
Amen
Autor: Schmid, Bärbel
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